Bildungs-Zentrum für nachhaltige Entwicklung
(BNE-Zentrum)

Was macht das Jugend-Coaching aus?

Das Jugend-Coaching folgt den Prinzipien und Ideen Maria Montessoris konzept des Erinderplan. Die Schwerpunkte und Methoden wurden dem heutigen Kontext angepasst, langjährige Erfahrungen aus der konkreten Arbeit mit benachteiligten und verhaltensauffälligen jungen Menschen im 3. Lebensjahrsiebt integriert und das Gesamtkonzept entsprechend den Bedürfnissen der Jugendlichen und aktuellen Problematiken unserer Zeit erweitert.

Integratives Lernen schließt demnach im Jugend-Coaching folgende Aspekte mit ein:

  1. Leben in einer Gemeinschaft

  2. Konstruktives und leistungsbezogenes, produktives Arbeiten

  3. Alltägliches Haushalten und Wirtschaften

  4. Umweltbildung: Natur beobachten, Natur erleben, Natur schützen

  5. 'Lehr-Eltern` als Weg-Begleiter und Rahmen-Geber

  6. Lehrgespräche über mögliche Entwicklungsziele

  7. Selbst-Studium und Lern-Unterstützung

  8. Allgemeinbildende Projekte und Seminare

  9. Integral-Journal zur (Selbst-)Reflexion

  10. Integrale Aiki-Do Praxis als Praxis zur Persönlichkeitsentwicklung und zum Beziehungsstudium

Wie werden die Inhalte umgesetzt?

Der pädagogische Ansatz des Jugend-Coachings ist konsequent ressourcenorientiert. Die wichtigsten Elemente sind Partizipation, Handlungsorientierung und Lebensweltbezug.  

Lernen wird als ein integrativer Entwicklungsprozess verstanden. Er umfasst fünf Kernbereiche:

  1.   den Körper als wichtiges Erfahrungsmedium des 3. Lebensjahrsiebtes (hier: subtiles wahrnehmen),

  2.   den Verstand, der die Fähigkeit bietet zunehmend differenzierte, komplexe und präzise Perspektiven auf sich und das Leben einzunehmen,

  3.   die Spiritualität (Geist/ Gemüt), die durch Gegenwärtigkeit, Alltags-Rituale und Be-Achtung (s)eines höheren Selbst verwirklicht wird,

  4.   das Bewusst-Sein, das zu einer Stabilisierung der Persönlichkeit und Achtsamkeit führt, und

  5.   eine Integrale Ethik, die durch die Entwicklung von tugendhaftem und ethischem Verhalten in Richtung einer integren Persönlichkeit und allgemeiner Lebenstauglichkeit führt.   

Das Jugend-Coaching folgt folgenden didaktischen Elementen:

  •   Vorbereitetes Lernumfeld: Innenräume und Außenanlagen sind optimal für vielfältige Tätigkeiten in konzentrierter Kleingruppenarbeit vorbereitet (Raumstrukturen, Arbeitsmaterialien)

  •   Strukturvorgabe: Gruppenstruktur (Entwicklungshierarchie), Zeitstruktur, und Aufgabenstruktur (Belastungswechsel zwischen körperlicher Tätigkeit, schulischem Lernen, und psycho-  emotionaler ´Verdauungsphasen` = Würdigung)

  •   Limitation: Bewusster Medienumgang und private Medienbeschränkung, intensive Gemeinschaftserfahrung durch Übernachtung in Schlafsälen   

  •   Erfahrungs-Lernen (Medium Körper): Der Körper ist primäres Erfahrungsmedium. Lernen und Entwicklung ist immer an Erfahrung (Konkretes Handeln, Subtiles Wahrnehmen) gekoppelt.

  •   Epochen-Lernen: Lernen findet in Epochen (längere Zeiträume) mit jeweils fächerübergreifenden Themengebieten statt. Wissen soll dabei gefestigt werden, damit Erfahrung gemacht und in Anwendung gebracht werden.

  •   Modell-Lernen: ´Lehr-Eltern` und Lernbegleiter dienen als Modell, ebenso wie Erfahrene und Ältere in der Gruppe (Peer-to-Peer-Ansatz).

  •   Arbeits- und Berufswelt-Bezug: Konstruktives, leistungsbezogenes Arbeiten, Arbeitsprojekte und die Leitung der und Arbeit in den Schülerfirmen setzen Gelerntes unmittelbar in den Bezug zur Berufs- und Arbeitswelt; zudem lernen die Jugendschüler in Praktika (20 Tage) die Berufswelt konkret kennen.   

Das von Montessori postulierte Grundprinzip „Hilf mir es selbst zu tun!“ des Kinderalters kann in der Jugend-Schule zu einem „Lass es mich selbstverantwortlich tun!“ des Jugendalters reifen.


Für wen ist das Jugend-Coaching?

Die Jugendlichen von heute sind mit komplexen sozialen, ökologischen und ökonomischen Zusammenhängen konfrontiert, die von ihnen umfassende Kompetenzen und eine integre werte-orientierte Persönlichkeit einfordern.

Das Jugend-Coaching richtet sich daher an junge Menschen im beginnenden dritten Lebensjahrsiebt (ca. 14 bis 16 Jahre), die sich im schwierigen Übergang von der Kindheit ins Erwachsenenalter befinden. Sie soll Schülern ab der 8. Klasse die Möglichkeit bieten, in dieser verletzlichen Entwicklungsphase konkrete (außerschulische) Lebens-Erfahrungen zu machen und dafür einen geschützten Erfahrungsraum in einer sozialen Gruppe vorzufinden.

Junge Menschen, die bereits die Schule beendet haben, jedoch diese Lebensorientierung in einer traditionellen Schullaufbahn noch nicht gewinnen konnten, haben die Möglichkeit diese Zeit in einem Orientierungs-Retreat im BNE-Zentrum nachzuholen.


Was bringt eine "Lebensschule"?

Das Jugend-Coaching möchte die jungen Menschen zu zukunftstauglichem Denken und Handeln befähigen. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung einer ausgeglichenen kompetenten Persönlichkeit (Persönlichkeitsbildung), der Erweiterung des rein schulischen Wissenserwerbs durch konkrete ´Arbeits`-Erfahrungen und der Ermächtigung der jungen Menschen zu selbstverantwortlicher nachhaltiger Handlungsfähigkeit und Lebensgestaltung. Um die komplexen soziokulturellen, ökonomischen und ökologischen Zusammenhänge erfahrbar zu machen und zu kompetentem Handeln zu befähigen, setzt sich das Jugend-Coaching insbesondere folgende Wirkungsziele:

  • Lern- und Leistungsbereitschaft aus innerer Motivation

  • Verbesserung der schulischen Leistungen und Motivation zu (höheren) Schulabschlüssen

  • Erwerb und Ausbau von Teamfähigkeit, Kommunikationstechniken, Konfliktfähigkeit und Selbstorganisation

  • Ermutigung zu sozialem Engagement und politischer Teilhabe

  • Herstellung von lebensweltlichem Bezug, von Selbstständigkeit und Eigeninitiative

  • Befähigung zu vorausschauendem, interdisziplinärem Handeln

  • Unternehmerische Praxis in den Schülerfirmen

  • Befähigung zum konkreten und abstrakten Perspektiven-Wechsel

  • Erhöhung der Sensibilität für Umwelt und Natur

  •   Erweiterung des persönlichen Horizontes von egozentrischer zur globaler Weltsicht

  •   Entwicklung (inter-) kultureller Kompetenzen